Thema von Dieselpower im Forum Tourenberichte und The...
Schwierig, einen solchen Beitrag thematisch einzuordnen. Da die klassische "Übergabe" - also eine Fahrt vom Knoten zu den Kunden in der Fläche - eigentlich so gut wie ausgestorben ist, das Thema jedoch in meinen Augen immer eine hochinteressante Sache war - spiegelte sie doch die wirtschaftlichen Strukturen so mancher Region wider - möchte ich ihr gerne einen Beitrag in "Reiseberichte/Reportagen/Dossiers" widmen, und immer mal wieder eine dieser kurzweiligen "Fuhren" einstellen, denen so manche Stunde Wartezeit geopfert wurde, meist an reizvollen einsamen Stellen. Es wird ausdrücklich um Mitwirkung gebeten, gerne kann man auch die kurze Entstehungsgeschichte des Bildes dazu schreiben.
Den Anfang mache ich mit einem Sprung so gerade eben über eine unserer westlichen Staatsgrenzen, ich wollte im Übergang zwischen Winter und Frühjahr 1990 einen spontanen Trip in die Region Aachen auch mit ein paar Bildern aus den belgischen "Ostkantonen" anreichern, und fuhr gen Welkenraedt, um mich da über eventuelle Besonderheiten zu informieren, und siehe da, in der - heute längst zugewucherten - GA sagte man mir, daß eine Mannschaft gerade über Eupen Richtung Raeren aufgebrochen sei, um ein paar Wagen abzuholen. Da ich so "schlau" war, mich gar nicht nach den Fahrzeugen zu erkunden, wurde es also eine "Überraschungskiste". Ausgestattet mit exakten Karten der Region klapperte ich mit meinem halbwegs feld- und waldwegtauglichen 2CV die in Frage kommenden Punkte hinter Eupen (Ohne Fahrdraht) ab. Auf einer gemauerten Brücke über die Bahn, die einen großzügig angelegten, befestigten Waldweg namens "Breite Wege" trug, hielt ich an, das sollte nun mein Motiv sein. Da ich die Strecke leider nicht permanent im Auge hatte (Straßenführung und Verkehr müssen ja auch nebenbei beachtet werden - manche Fuzzies vergessen das ja leider schon mal, wie ich ja mittlerweile aus der anderen Perspektive kenne), mischte sich nach einer Stunde Wartezeit die bange Frage ein, ob er nicht schon wieder zurück sei. Die Verweildauer solcher Fuhren auf den Unterwegsbahnhöfen ergibt sich ja bekanntlich aus den Faktoren Motivation des Personals, gastronomische Versorgung vor Ort, Wetter und tatsächlich auch Arbeitsaufwand, und bewegt sich irgendwo zwischen Überschalltempo und Schneckenpost. Nach zwei Stunden im Wald, gefühlt tatsächlich drei Dutzend fragender Blicke aus vorbei kommenden Traktoren oder PKWs wollte ich schon aufgeben, ein paar Tropfen aus der nahezu permanent geschlossenen Wolkendecke taten ihr übriges, vom Parkplatz des Wagens war die Strecke nicht einsehbar. Den kurzen Schauer im Trockenen abwartend bezog ich danach wieder Posten, ich hatte schon damit gerechnet, den Zug aufgrund akustischer Verhältnisse nur kurz im Vorbeifahren zu hören, und alles wäre umsonst gewesen. Nach schließlich gut 3 1/2 Stunden war ich mir sicher: "Der ist schon lange in Montzen!", und zählte schon die letzten drei Minuten Hoffnung bis zum Abbruch (Wer kennt die nicht auch?) an, als ich glaubte, in der Ferne ein Brummen zu vernehmen. Nun, dieses akustische Vergnügen hatte sich in den 200 Minuten davor fünf oder sechs mal als forst- und landwirtschaftliches Gerümpel entpuppt. Doch diesmal wurde es immer dumpfer, ja, ich glaubte sogar, ein richtiges dezentes Wummern zu vernehmen, also Kamera hoch, und beim ersten Blick durch den Sucher tauchte sie hinten im Bogen auf, meine Überraschungsfuhre. Und was für eine schöne: Vorweg eine "vorwärts" fahrende 8400er mit zwei Vierachser Stammholzwagen....ein Klassiker am Rande des Hohen Venns. Die 8400er ist optisch der V36 oder sogar noch eher den englischen Rangierhobeln (Class 08-13) ähnlich, allerdings dieselelektrisch mit 400 kW, ein C-Kuppler mit einem Endführerhaus, uriger Anblick, die wenigsten überlebten die Jahrtausendwende. Hier also das Einsteigerbild, über rege Beteiligung freue ich mich sehr:
Ah, hier ist ja doch noch was....na dann kommt das Bild auch noch mal hier hinein...es bleibt "dampfig" und historisch, Gerd....auch ich habe planmäßigen Dampf im Gepäck - als Unterschied zu "Plandampf", wenn auch 20 Jahre später. Auch damals wollte es mit dem Puderzucker auf der Landschaft nicht so recht klappen...
ich sehe das bei mir genauso: Lieber eine feste, kleine Gemeinde mit anständiger Beteiligung, als ein aufgeblähter Kasten voller Karteileichen. Bei den letzten Geburtstagen war es ganz deutlich - es wird nicht mehr gratuliert (trotz Anzeige) usw. Glückwunsch zum Rationalisierungsschritt, und auf ein gutes neues 2021...
Noch etwas fällt mir beim Blick ins Kursbuch auf....
Unsere moderne Hightech-Plastikbahn mit elektrischem Antrieb braucht für die Strecke Eitorf - Köln mit den gleichen Verkehrshalten genau so lange (wenn sie denn mal pünktlich fährt), wie der damalige, dieselgeführte Eilzug 3320 - und auch die anderen E waren mit 39 Minuten nicht wirklich viel langsamer....darüber sollte man mal nachdenken.
in der Tat, mit so einem Gerät macht Scannen wieder richtig Spaß, es ist ein Plustek 8200 i. Anfangs hätte ich diesen Markennamen einem Billighersteller zugeordnet, erst nach etwas Internetrecherche stellte sich heraus, daß der taiwanesische Hersteller einer der ganz großen auf dem Scannersektor ist. Der Scanner allein macht es aber nicht - die Software "Silverfast Plus 8", welche als Testversion beiliegt, macht den wahren Unterschied, hier lohnt sich das (leider kostenpflichtige) Upgrade auf die Vollversion in jedem Fall.
Im ersten Durchgang wird das Dia "durchleuchtet", und das eigentliche Bild gescannt. In einem zweiten Durchgang wird das Dia oberflächlich mit Infrarot abgetastet, um Schäden im Material, Staubkörner und andere Fremdkörper zu entfernen. Dieser Zweite Durchgang päppelt das Dia schon gewaltig auf, so daß (wenn überhaupt) nur noch wenige Korrekturen (Staubkorn, Kratzer) übrig bleiben, und wenige Sekunden nach dem 2. Durchgang kann man mit der Endbearbeitung anfangen, was u.U. auch nur Sekunden dauert. Meist muß nur etwas Blaustichigkeit entfernt werden, indem man Cyan runterregelt. Lediglich belichtungstechnisch "schwierige" Dias brauchen ein wenig Geduld und mehrere Versuche beim Nachbearbeiten.
Hier auch Ergebnisse eines alten, schlecht aufbewahrten, verkratzten Negativfilms, den ich damals in Rotenhain durch die Kamera drehte, nichtsahnend, daß mir der Bahnhof 25 Jahre später zu 25% gehören würde...
Zunächst am Westrand - nördlich der ehemaligen Kreisstadt Opladen (Heute Stadtteil von Leverkusen) poltert eine orientrote 110 mit ihrem SE aus Wuppertal über die Wupperbrücke
Dort liegt der Ort Leichlingen, dessen Bahnhof nach Umbau heute auch kaum mehr wieder zu erkennen ist. Grüne 141 und Silberlinge wirken auch heute schon wie ein Museumszug...
Ebenso vergeblich würde man heute auf einen ganzen Zug aus G-Wagen warten, schon damals kein alltäglicher Anblick mehr, wie hier auf der Wedauer Güterbahn bei Opladen
Mein morgendlicher Zug nach Köln, er hatte immer ordentlich Power, die n-Wagen wurden immer von bärenstarken Sechsachsern befördert, meist 151, aber auch 150 und 155 waren im Einsatz, wie an jenem Morgen. So wurden auf wirtschaftliche Art und Weise Güterzugloks von Langerfeld nach Eifeltor und zurück gefahren, der Zug nach Hause war ähnlich gebildet. Güterzugloks im Nahverkehr? Heute undenkbar, damals wirtschaftlich!
Sprung nach Troisdorf...der Umbau für den ICE steht bevor...heute ist der Bahnhof fotografisch kaum ein MByte mehr wert, und altrote V90 gabs auch noch - ohne Säufergeländer & Co....
...und dicke Elloks vom Kaliber jenseits der 120 Tonnen auch!
Wieder daheim in KOPL - von 1996 bis 2000 habe ich in der langsam sterbenden Eisenbahnerstadt gewohnt, der Aw-Betrieb lag in den letzten Zügen, aber 181 201 lebt tatsächlich heute noch!
Der Zustand der durch den Zaun geknipsten 103 200 verheißt nichts Gutes, oder hat schon mal jemand DURCH eine 103 geguckt?
Der 420 hingegen ist noch flammneu, und wird gerade abgenommen - möglicherweise fährt er heute noch - nicht weit vom Aufnahmeort entfernt.
Warum geht man an so einem trüben Tag an die Wedauer Güterbahn? Bestimmt nicht für diesen - aus heutiger Sicht durchaus interessanten - Kesselwagenzug
Einer der seltenen Touristikeinsätze der kürzlich ausgestorbenen BR 240 alias DE1024 der HGK lo(c)kte uns an die Wupperbrücke
Auch das eisige Wetter an diesem Morgen hielt mich nicht von einem Ausflug nach Troisdorf ab. Zum Glück, wie sich schon beim Umstieg in Deutz herausstellte
Der erste Zug nach Sonnenaufgang war schon das erste Bonbon
Dann reizte mich dieser einsame Gleisabschluß ("Prellbock") im zarten Licht....wenn er Geschichten erzählen könnte....
Dann war das Licht so golden, daß ich auch mal ohne Zug abdrücken mußte....
Der Siegstrecken-SE erreicht den Bahnhof Troisdorf...schemenhaft ist die damals noch existente Verbindung von der rechten Rheinstrecke erkennbar
...und dann hatten sich noch die letzten Bilder von der Langenberg-Tour auf den Film verirrt. Mit im Bild: Der Sender Langenberg und die St.-Michaelskirche von 1900
Auch die Ausstattung des Bf Langenberg erinnert etwas an 1900....obwohl es da sicherlich noch ordentlicher aussah....
Und weiter gehts....einmal ganz rauf in den Nordwesten...
...wo Knallfrosch 141 340-0 mit ihrer illustren Regionalbahn auf der Mole zu Norddeich auf Abfahrt wartet
Man hatte noch die Wahl zwischen gemütlichen 6er Abteilen, klassischem oder modernisierten Silberling-Interieur....Kofferkuli, Gleisabschnittkennzeichnung....man merkt, hier läuft noch Fernverkehr
Die Flügel klappern noch in Norddeich, das Nachtzeichen ist noch gasbeleuchtet, hier atmet noch die Bundesbahn...
Überraschung - leider nicht mit der entsprechend lackierten 103 220, aber immerhin mit einem Renntrabi hat der Touristikzug den "Prellbock im Wattenmeer" erreicht, und wartet auf Fährfahrgäste von den Inseln
Ein weiterer Renntrabi erreicht nach kurzem Aufschalten bereits den ersten Planhalt seines IR: Bahnhof Norddeich
Dann geht es an eine Strecke, wo man sowohl die Fotopunkte, als auch die Züge wohl kaum noch wiedererkennen wird. Mitte der 90er war die - heute mit modernen FLIRT3 der Abellio als S9 befahrene - Prinz-Wilhelm-Eisenbahn von Essen über Velbert, Neviges und Langenberg nach Wuppertal noch Haupteinsatzgebiet der 216 im Reiseverkehr. Mit mehr oder weniger gepflegten n-Wagen-Zügen tummelten sie sich im 30-Minuten-Takt im nördlichen Bergischen Land, was bei schönem Wetter und (Gott Sei dank) planmäßig Lok auf der südlichen Seite fette Beute versprach. Daher nur eine ganze Batterie an Bildern ohne Einzelerklärung....
Sprung nach Belgien....in Arlon nähert sich mit 2023 an der Spitze ein weiterer internationaler Schnellzug (mit SBB-Wagenmaterial)...
Ein näherer Blick auf diese - ebenfalls inzwischen ausgemusterte, gewaltige Gleichstromlok - seinerzeit die stärkste der SNCB, hier Schwesterlok 2015
Auch das waren die 90er: Eine 142 ("Holzroller") hatte sich nach Gremberg verirrt, und wird gerade vom Hofhund 323 214-7 als Wagenlok zu einer 150er rangiert, die sie mit heim nehmen soll...
N-Wagen in den 90ern....ein in der Tat buntes Thema
Nicht nur die S12 konnte das, auch dieser SE nach Wuppertal trieb es ziemlich bunt.
Wurde im Bonner Hbf eigentlich jemals NICHT gebaut? Die aus 139 134 entstandene 110 511 wartet auf Abfahrt. Hier bewährte sich das Einheitslokkonzept erstmalig so richtig...später ging es dann anders rum...
Nun geht es ins Ruhrgebiet - in Dortmund Hbf sind gleich drei "Produktfarben" versammelt, der mintgrüne "Quadratschädel" 624 628, die blaßorange 143 mit ihrer S-Bahn und der orientrote IC am Bildrand
Auch nicht gerade harmonisch wirkte das orange der Rhein-Ruhr-Nahverkehrs-111er und die mintgrünen n- oder Dosto-Wagen, dennoch ein alltäglicher Anblick zu jener Zeit
Eine weitere Reichsbahnschönheit durcheilt Lz den Herner Hbf
Unter donnerndem Getöse verläßt 111 107 die Rhein-Herne-Kanalbrücken zwischen Wanne-Eickel und Recklinghausen. Heute hat sich sogar ein Avmz in den Zugverband gemogelt
Artrein kommt dagegen eine Stunde später dieser IR mit Turbotrabi 112 141 daher...
Auch ICs gab es zu bewundern - leider mit leichter Bewegungsunschärfe donnert 120 139 bei Recklinghausen Süd heran
Bis zur Jahrtausendwende Standard im Rhein-Ruhr-Nahverkehr: Knallfrosch 141 mit Silberlingen...
Und zu guter Letzt noch einmal klassisch am STEAG-Kraftwerk Herne...
Ich hoffe, es hat gefallen, auch wenn ich damals leider mit Notizen von Datum & Co. sehr schludrig war...
...wobei die Sinnhaftigkeit vom Mummenschanz unter freiem Himmel (Bahnsteig/offener Wagen...) in meinen Augen Blödsinn, zumindest aber diskutabel ist.
Aber schon richtig, auch die Vereine haben extrem darunter zu leiden. Ich möchte nicht wissen, was nächstes Jahr (So der Zirkus bis dahin vorbei ist) noch existiert, und was nicht mehr.
Schön eigefangen bei wahrhaftigem Traumwetter (Auch wenn mir persönlich das in den letzten Wochen schon wieder viel zu warm war).
Erstens: Hat er schon - ohne Antwort! Ist allerdings auch kein Wunder, denn: Zweitens: Wäre nicht schlecht, wenn die Frage etwas genauer gestellt würde...die Mosel ist ca. 600 km lang, und an ihr laufen dutzende Strecken entlang. Drittens: Sind während der Coronazeit Güterzugfahrzeiten reine Glückssache, und Bespannungsvoraussagen erst recht.
Wie wäre es denn mal, völlig entspannt einfach an die Strecke zu fahren, und das zu nehmen, was kommt, vielleicht verbunden mit einer Wanderung von Bf zu Bf - sowas soll auch nett sein, hab ich mal gehört. Ist außerdem für den Betrachter auch schön, etwas Abwechslung (Auch in der Umgebung) vorzufinden, aber gute Ratschläge waren in letzter Zeit ja leider nicht erwünscht. Und zum Thema Fotostelle - der Sonnenstand bzw. ihr Weg von Ost nach West ist seit Millionen von Jahren der selbe, und Google Maps (Earth) bietet Möglichkeiten, die unsereins nie hatte... Mir persönlich haben solche Tourvorbereitungen immer genauso viel Spaß gemacht, wie die Ausführung - aber der Generation Internet muß offenbar immer alles vorgekaut werden - trotz o.g. Möglichkeiten.
Wenigstens ist diese (wenn auch nicht an dieser BR existente) authentische Farbgebung nicht so eine Augenbeleidigung wie die Loks der damaligen NbE, Railadventure oder das schäbige BBL-Orange. Außerdem haben die m.W. noch (zumindest optional) zwei weitere 181 - vielleicht kommen die blaue und die blau/beige Variante ja noch... Schon zu Bundesbahnzeiten wurden Stimmen laut, die 111 sähe in rot-beige sicher auch gut aus...
Mir persönlich fehlt nur ein etwas markanteres Logo auf der Nase - oder ein DB-Keks... Abgesehen davon - stellt Euch die Lok mal mit dem AKE-Rheingold vor, der eine Spritztour z.B. nach Strasbourg macht...
Das stimmt allerdings, die beiden älteren Damen in der (damals noch sehr gepflegten) Bahnsteighalle, die den sonnigen Vormittag für einen Ausflug mit der Eisenbahn nutzen, die Richtungsschilder mit Hilfe einer Schriftschablone handgemalt....
Leider lichttechnisch grenzwertig (und obendrein mit einem schlechten Scanner digitalisiert), aber dokumentarisch, weil auch vor der Emser Untertunnelung entstanden:
216 140 mit Nahverkehrszug Koblenz - Limburg am Bü-Posten zwischen Bad Ems und Ems West, heute steht an dieser Stelle eine Fußgängerbrücke.
Deutlich besser gelungen ist die Aufnahme von 216 198 in der Emser Bahnhofshalle (der kleinsten Bahnsteighalle der DB) von 1910. Heute hätte ich darauf geachtet, Bank und Bahnhofsschild nicht abzuschneiden. Aber ich werde das Dia noch mal betrachten, vielleicht fielen sie ja auch dem Scanausschnitt zum Opfer.
Mit diesem Zug fuhren wir bis Obernhof, der Fahrtanzeiger oben links im Bild leuchtet, alles bereit zur Weiterfahrt...